Bist du gestresst, angespannt oder fühlst dich niedergeschlagen? Du bist nicht allein. Depressionen und Angstzustände sind heutzutage leider zu einer weit verbreiteten Krankheit geworden. Eine der Hauptursachen dafür ist der hohe Druck, den wir täglich in unserer Arbeit und unserer Gesellschaft erfahren. Eine schier überwältigende Flut von Nachrichten, meistens schlechten, und Bildern prasselt konstant auf uns ein und hinterläßt Spuren im Hirn, in unserer Psyche. Darüber hinaus kann auch ein ungesunder Lebensstil, einschließlich schlechter Ernährung und mangelnder körperlicher Aktivität, dazu beitragen, dass wir uns überwältigt fühlen und uns leichter in depressiven oder ängstlichen Gedankenmustern verfangen.
Yoga ist eine uralte Praxis, die sich auf die Verbindung von Körper, Geist und Atmung konzentriert. Es geht nicht nur um körperliche Bewegung, sondern auch um bewusstes Atmen und Meditation, um den temporären Rückzug nach innen, um sich selbst Ruhe zu schenken und Körper und Geist zu nähren und heilen zu lassen. Zum Glück entdecken immer mehr Menschen Yoga als Möglichkeit, ihre geistige Gesundheit zu verbessern und ihre Symptome von Depression und Angstzuständen zu lindern.
Wie Yoga die geistige Gesundheit beeinflusst
Yoga hilft uns, unseren Geist zu beruhigen und uns auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Durch die bewusste Atmung und Bewegung, die wir in der Yoga-Praxis nutzen, können wir negative Gedanken und Emotionen reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Yoga kann auch dazu beitragen, die körperlichen Symptome von Angstzuständen und Depressionen zu lindern, indem es die Produktion von Stresshormonen reduziert und den Blutdruck senkt, in dem es das paarsympathische Nervensystem anspricht. Eine regelmäßige Yoga-Praxis kann dazu beitragen, den Körper ins Gleichgewicht zu bringen und das Nervensystem zu beruhigen, was wiederum dazu beitragen kann, das Risiko von Angstzuständen und Depressionen zu reduzieren.
Wissenschaftliche Beweise für die Auswirkungen von Yoga auf die geistige Gesundheit
Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, die die Vorteile von Yoga für die geistige Gesundheit belegen. Eine Studie aus dem Jahr 2010 fand beispielsweise heraus, dass Yoga dazu beitragen kann, die Symptome von Depressionen und Angstzuständen zu lindern, indem es den Serotonin-Spiegel im Gehirn erhöht. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2014 ergab, dass Yoga dazu beitragen kann, die Angstsymptome bei Menschen mit Generalisierter Angststörung (GAD) zu reduzieren. Die Forschung zeigt, dass eine regelmäßige Yogapraxis ebenfalls dazu beitragen kann, das Selbstbewusstsein und die emotionale Stabilität zu verbessern. Alles „nur“ durch unsere Atmung, Bewegung und Innehalten. Ist das nicht genial?
Praktische Tipps für die Verwendung von Yoga zur Verbesserung der geistigen Gesundheit
Wenn du Yoga nutzen möchtest, um deine geistige Gesundheit zu verbessern, gibt es viele praktische Tipps, die du befolgen kannst. Hier sind nur einige von unzählig vielen Möglichkeiten:
- Finde eine Yoga-Praxis, die zu dir passt: Es gibt viele verschiedene Arten von Yoga, von ruhigen, meditativen Stilen bis hin zu kraftvollen, schweißtreibenden Praktiken. (Lies hierzu auch gerne die Blogbeiträge zu Yoga Nidra und Restorative Yoga.) Finde eine Praxis, die zu deinem Lebensstil und deinen Bedürfnissen passt. Du solltest definitiv verschiedene Arten von Yoga ausprobieren, um zu sehen, welche dir am besten gefällt.
- Finde eine Yoga-Community: Eine Yoga-Community kann dir helfen, dich motiviert zu halten und dich mit Gleichgesinnten zu verbinden. Schließe dich einer lokalen Yoga-Gruppe oder Online-Community an, um dich inspirieren zu lassen und Tipps und Ratschläge von anderen zu erhalten – das Gemeinschaftsgefühl ist für uns Menschen enorm wichtig, nicht zuletzt auf neuronaler Ebene.
- Beginn mit Entspannungsübungen, Meditation und Atemübungen. Alles Dinge, die deinen Geist beruhigen und den Körper in Ruhe regenerieren lassen. Mehr dazu findest du z.B. hier im Artikel über Mediation und im Beitrag zum Thema Affirmationen. Eine tolle Atemübung, die du unbedingt ausprobieren solltest ist die Wechselatmung (Nadi Shodhana), Es ist eine einfache, aber effektive Atemtechnik, die über den Vagus Nerv dazu beitragen kann, den Geist zu beruhigen und die Konzentration zu verbessern (demnächst gibt es hier einen Blogeintrag über diesen tollen, langen Nerv!) . Setze dich in eine bequeme Position und platziere deine rechte Hand auf deinem Nasenrücken, den Daumen an die kleine Kuhle des rechten Nasenflügel, Ring- und Kleinerfinger am linken Nasenflügel. Atme durch das linke Nasenloch ein, halte den Atem für einen Moment an und atme dann durch das rechte Nasenloch aus. Atme dann durch das rechte Nasenloch ein, halte den Atem an und atme durch das linke Nasenloch aus. Wiederhole diese Sequenz für 5-10 Minuten, um den Geist zu beruhigen und den Fokus zu verbessern.
Zusammenfassung
Depressionen und Angstzustände sind heutzutage zu einem weit verbreiteten Problem geworden. Yoga kann eine wirksame Methode sein, um die geistige Gesundheit zu verbessern und Symptome von Depressionen und Angstzuständen zu lindern. Yoga hilft uns, unseren Geist zu beruhigen, negative Gedanken und Emotionen zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Durch die bewusste Atmung und Bewegung, die wir in der Yoga-Praxis nutzen, können wir unseren Körper ins Gleichgewicht bringen und das Nervensystem beruhigen. Es gibt viele praktische Tipps, die du befolgen kannst, um Yoga in dein Leben zu integrieren und deine geistige Gesundheit zu verbessern. Probier es aus und lass dich von der heilenden Wirkung von Yoga auf Körper und Geist überzeugen!
Quellen::
- Wirksamkeit von körperorientiertem Yoga bei psychischen Störungen, Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 195-202; DOI: 10.3238/arztebl.2016.0195Klatte, Rahel; Pabst, Simon; Beelmann, Andreas; Rosendahl, Jenny
- Streeter, C. C., Gerbarg, P. L., Saper, R. B., Ciraulo, D. A., & Brown, R. P. (2012). Effects of yoga on the autonomic nervous system, gamma-aminobutyric-acid, and allostasis in epilepsy, depression, and post-traumatic stress disorder. Medical hypotheses, 78(5), 571-579.
Literaturtipps: