Die gewaltige Wirkung von Affirmationen

brain and heart symbols on white background

Wer kennt das nicht:

Zu Beginn der Yogastunden wird gerne darüber gesprochen, eine Intention für die kommende Stunde für sich zu formulieren. Wie bitte, was? Intention? Wieso? Äh… [Stress]. Mir fällt nichts ein. [Panik] Was soll das überhaupt….

So oder ähnlich habe ich als Yoga-Neuling oft reagiert, wenn mir zu beginn meines Unterrichts das Setzen von Intentionen von meinen Lehrern und Lehrerinnen angeboten wurde. Verkrampft habe ich versucht, auf die Schnelle irgendwas Bedeutsames zu finden, doch meist fiel mir nichts ein und ich begann meine Stunde mit dem Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben. „Ich bin bestimmt zu oberflächlich und kein richtiger Yogi, so wie die anderen (denen sicher was total Tiefgründiges eingefallen ist).“ war das, was mir dann oft durch den Kopf gegangen ist – den ganzen Unterricht lang. (Das wurde dann nur noch getoppt vom gemeinsamen Chanten – das hat mir früher immer den Rest gegeben, ganz ehrlich.)

Und ich vermute ganz stark: So oder ähnlich geht es vielen. Doch das muss nicht sein!

Das latente Unbehagen oder den Stress, den wir spüren, wenn es um das Formulieren von Intentionen geht, liegt zum einen an unserer fehlenden Übung und zum anderen an der falschen Schublade, in die wir das ganze Thema Intention stecken. Schließlich geht es hierbei nicht wie im Job um Zielvorgaben, die wir erreichen müssen. Sondern es geht um das Jetzt. Indem wir eine Affirmation oder Intention zu Beginn unserer Yogapraxis für uns selbst formulieren, helfen wir uns dabei, uns fester im Jetzt, in diesem Moment zu verwurzeln. Damit geben wir nicht nur unserer Praxis einen tieferen (höheren?) Sinn, sondern wir können mittels dieser Gedanken unsere Yogapraxis von der Matte mit in den Alltag ziehen. Wir können uns und den Dingen, die wir gerade machen, mehr Sinn oder Bedeutung verleihen, in dem wir sie nicht einfach nur so machen oder ausführen, sondern sie in unsere Intention geradezu einhüllen.

Das klingt jetzt alles irre theoretisch und etwas woowoo, aber schlussendlich ist es ganz einfach. Denn es geht um nichts anderes, als unsere Einstellung, die wir uns und dem, was wir tun, gegenüber haben. Entscheide ich mich dazu, Dinge in voller Absicht (also bewußt) zu tun, oder versuche ich fünf Sachen gleichzeitig zu erledigen, mache nix richtig und finde daher alles stressig und blöd?

Und das alles ist wiederum eine Frage der Übung. Wenn ich meinen Tag damit beginne, mir positive Affirmationen zu sagen, noch bevor ich irgendetwas anderes mache, bestimme ich den Ton für den ganzen Tag, stimme mein Hirn und mich positiv ein und kann im Laufe des Tages genau diese Affirmationen nutzen, wenn es mal nicht so super läuft, um mich wieder ins Hier und Jetzt zu bringen. Raus aus dem Stress oder dem Drama, rein in diesen Moment. Das hilft dem inneren Gleichgewicht und der Stimmung.

Doch darüber hinaus hat das Arbeiten mit Affirmationen noch einen weiteren wunderbaren Effekt. Es verändert langfristig unsere Einstellung! Der wunderbar eingängige Satz: „Neurons that fire together, wire together“ meint nichts anders als: Je häufiger wir etwas wiederholen, desto stabiler werden die neuronalen Pfade angelegt, die dann irgendwann in unsere Denkprozesse ganz automatisch integriert werden.

Der wichtige Punkt bei alldem ist jedoch das regelmäßige Üben! (Leider 😉 ) Wie mit allem, das wir erlernen möchten, braucht es die Übung (die Sache mit den Neuronen), um sich zu festigen.

Am besten fängt man also morgens an mit ein paar Affirmationen (Intention), die man sich immer wiederholt (z.B. während des Zähneputzens) (siehe vorheriger Beitrag) und bleibt für ein paar Wochen dabei. Gut ist es auch, sie sich auf Post-its zu schreiben, und z.B. an den Spiegel oder die Kaffeemaschine zu kleben, so dass man sie immer wieder sieht. Auch als Telefon-Hintergrund sind sie super (ich nutze dafür meinen Sperrbildschirm)! Darum habe ich für euch ein paar Hintergründe mit Affirmationen gestaltet, die ihr kostenlos hier runterladen könnt.

Am Abend, kurz vor dem Schlafen, wiederholt ihr euch eure Affirmationen dann noch mal ganz bewußt. Ihr könnt das auch mit einer einfachen Atemübung kombinieren. Das hilft dann auch noch dabei, besser zu schlafen.

Bleibt jetzt nur noch zu klären, was denn nun so eine Affirmation oder Intention eigentlich ist. Es sind einfach Sätze, im Präsens (Gegenwart), die eine positive Aussage formulieren. Beispielsweise: „Ich bin genug, genau so wie ich bin„, „Ich bin herrlich einzigartig“ oder „Ich freue ich auf den Tag, der vor mir liegt„. Was auch immer ihr für euch positiv verfestigen wollt und was euch hilft, euch innerlich gelassen und zufrieden zu fühlen! So einfach.

Für noch mehr Inspiration könnt ihr euch hier das kostenlose Affirmations-Workbook runterladen. Im kommenden Workshop im November wird es auch viel um das Thema Morgen-Routine und Affirmationen gehen, und alle Teilnehmer bekommen ein über 30 Seiten starkes, gebundenes Arbeitsbuch, um die Affirmationspraxis üben zu können. Wenn ihr mehr dazu wissen möchtet, findet ihr hier alle Informationen.

Wenn ihr also das nächste Mal in der Yogastunde zum formulieren eurer Intention aufgefordert werdet (auf Sanskrit ist das übrigens die Sankalpa ), seid ihr jetzt ja bestens vorbereitet.

Wer noch etwas mehr zum Thema lesen möchte, dem habe ich hier ein paar links angefügt:

https://www.washingtonpost.com/wellness/2022/05/02/do-self-affirmations-work/

https://www.geo.de/wissen/gesundheit/wie-uns-positives-denken-gesund-haelt-30545460.html

https://www.dak.de/dak/meine-gesundheit/kraft-der-affirmationen-motivation-fuer-jeden-tag-2477100.html#/

2 Antworten zu “Die gewaltige Wirkung von Affirmationen”

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